dem Rücken zu liebe - das Stehpult
Stehpulte wurden bereits von Napoleon, Peter dem Grossen und Goethe benutzt und sind bei vielen leider in Vergessenheit geraten.
Aktuelle Forschungsarbeiten belegen jedoch, dass Menschen, die an Stehpulten arbeiten, eine aufrechtere Körperhaltung bekommen.
Wie wichtig Dynamik für einen gesunden Rücken ist, zeigt ein weit verbreitetes Rückenleiden - der Bandscheibenvorfall.
Er wird durch einseitige starre Haltung extrem begünstigt. Bandscheiben liegen zwei Wirbelkörpern, die aus verschiedenen Komponenten bestehen. Im Inneren- der Gallertkern, aus einer zähflüssigen Masse, er wirkt wie ein Stossdämpfer.Der Kern ist ummantelt von einem festen, aber flexiblen Faserung.
Beugen wir uns bei der Schreibtischarbeit nach vorn, verlagert der Kern sich in die Gegenrichtung, also nach hinten und gleicht den entstandenen Höhenunterschied aus. Der Faserring mildert diese Verlagerung ab und verlangsamt diese. Richten wir uns wieder gerade auf, drückt der Kern sich behutsam wieder in die Mittelposition zurück.
Je länger wir in gebeugter Position verharren, desto weiter verlagert sich der Gallertkern nach aussen und desto länger braucht wiederum der Faserring ihn wieder in die Mitte zu drücken. Das System reagiert sehr träge, kurze Pausen reichen nicht, um den Ausgangszustand wieder herzustellen.
Der Druck auf die Hinterkante des Faseringes bleibt dieser latent bestehen, bis er eines Tages reisst und sich der Gallertkern herausdrückt. Es kommt zu einem Bandscheibenvorfall.
Nicht vorbeugen - am Stehpult arbeiten.
( Quelle : Hobbythek, WDR, 2003, Hobbytip 337 )
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